Als Sohn einer deutschen Mutter und eines spanischen Vaters wurde León Martínez im August des Jahres 1969 in Deutschland geboren. Seine Kindheit verbrachte er jedoch in der Hafenstadt Aviles im Norden Spaniens. Sein Vater wirkte dort als Klarinettist in der Banda Municipal mit und nahm León bereits im Alter von 5 Jahren allwöchentlich zu Proben und Konzerten mit. Dort oben auf dem riesigen Pavillion entstanden all jene Melodien, die wohl die Affinität Leóns zum Tango erklären.
Als León im Alter von 11 Jahren mit seinen Eltern und seiner Schwester nach Deutschland zurückkam kam, fühlte er sich wie ein Fremder. Das Klarinettenspiel vom Vater erlernt, spielte er in einigen Formationen, ohne je ein für sich geeignetes Umfeld - menschlich wie auch musikalisch - schaffen zu können. Während seiner Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung der Musikhochschule gab León im Alter von 16 Jahren das Musizieren auf. Die Liebe zur Musik jedoch blieb.
1991 entdeckte der Bluesgitarrist Lutz Schadt durch Zufall Leóns Stimme, als er ihn zum Mitsingen einiger Lieder animierte. Begeistert von seinem Gesang, gründete er mit León kurzerhand eine Band, die nach 3-monatigen Proben eine sehr erfolgreiche 5-wöchige Tournee durch Südfrankreich und Spanien unternahm. Von nun an war León Martínez wieder von der Bühne infiziert. Auch die Möglichkeit, seine Stimme als Instrument zu nutzen, ließ ihn nicht mehr los. Diverse Projekte zwischen Rock, Pop und Soul, für die er auch als Songwriter fungierte, sollten folgen.
1998 widerfuhr der musikalischen Karriere des Sängers León Martinez eine ausschlaggebende Begegnung: León lernte den Akkordeonisten Peter Ruth kennen und mit ihm die Tango-Canción. Was anfangs ein Experiment war, entwickelte sich für den Sänger zu einer wahren Leidenschaft. Fasziniert von der poetischen Kraft und den realitätsnahen Beschreibungen seiner Texte, beschloss er mit dem Tango seine stetige Suche nach der geeigneten musikalischen Heimat.